Ausgangslage

Grundsätzlich muss man davon ausgehen, dass alleine in Apulien mindestens 40 Millionen Euro jährlich "im Namen der Hunde" bezw. unter dem Stichwort "Streunerhundenotstand" in die Taschen einiger Profiteure wandern. Obschon eventuelle Ausnahmen existieren, kann man von einer flächendeckenden und organisierten betrügerischen Struktur ausgehen, bei der Hundeheimbesitzer, Amtstierärzte und Bürgermeister und Lokalpolitiker sich gegenseitig die Taschen füllen.In Apulien werden unter dem Vorwand einer „Emergenza Randagismo“ – eines „Strassenhundenotstands“ Millionen von Euros in private Taschen geschaufelt während das „Problem“ Strassenhunde in Wahrheit ständig künstlich gefördert und zugleich massiv übertrieben wird. Seit zwanzig Jahren wird so ein profitabler Notstand herbeigeredet und gefördert, bei dem abertausende von unschuldigen Seelen gefoltert und misshandelt werden, damit die lukrativen Geschäfte nicht enden.

Das heisst: Niemand hat ein wirkliches Interesse ein "Problem" zu lösen. Im Gegenteil.

Es müssen ständig Strassenhunde sichtbar sein, sie werden im wahrsten Sinn des Wortes "gezüchtet" und ausgesetzt, damit die Geldströme weiter fliessen.

Alle diese Massnahmen bedeuten einen Umsatzverlust der organisierten Hundequälerei und werden deshalb von allen Beteiligten gemeinsam boykottiert, erschwert oder bekämpft.

Gegen diese Realität kämpfen lokale Tierfreunde seit Jahren einen hoffnungslosen Kampf, denn niemand will etwas am Leid der unschuldigen Seelen ändern. Im Gegenteil.

Ein Zeitungsartikel aus dem „Mezzogiorno“ vom 6. Oktober 2008 bezeugt die Auswirkungen der organisierten Tierquälerei. In diesem Artikel wird behauptet, in Apulien seien 150'000 Streuner auf den Strassen unterwegs – eine massive Übertreibung. Dass 35 Millionen Euros jährlich für die „Ernährung“ von Tierheimhunden ausgegeben werde ist ebenfalls eine krasse Lüge. Es wird eher mehr Geld im Namen der Hunde unterschlagen, doch für Futter gehen diese Millionen nicht in die Taschen korrupter Amtstierärzte, Bürgermeister und Tierheimbesitzer.

Wir betteln in den überfüllten Tiergefängnissen darum, todkranken Tieren, die teilweise nicht einmal aus eigener Kraft aufstehen können, die erlösende Spritze geben zu können. Der Tierheim-Verwalter sträubt sich, der Hund bringt Geld solange er atmet.

Eine Privatperson aus der Schweiz will eine Hündin mit Ihren sechs Welpen aus der stinkenden Betonkammer befreien – und adoptieren. Das geht nicht ohne Widerstand. Jede Adoption muss mühsam erstritten werden – aus diesen Tierlagern ist kein Ausgang vorgesehen!

In der Hundehölle von Apulien ist Gewalt und Grausamkeit Alltag. In Noah (Lecce) hat der Besitzer eines Canile mit Beteiligung der zuständigen Amtstierärzte über 200 Hunden die Stimmbänder durchgeschnitten: Anwohner hatten sich über das Gebell der gepeinigten Tiere beschwert.

Doch es gibt auch erste Erfolge unserer Arbeit: In dem Hundeheim von Alessano, in dem wir im Herbst 2007 300 Hunde behandelt und sterilisiert hatten, stehen heute fast 50 Boxen leer. Das hat es seit über 10 Jahren nicht gegeben. Ein Dutzend Hunde wurde vom Bürgermeister ihres Dorfes zurückgeholt: weil sie nun sterilisiert sind dürfen sie als „Dorfhunde“ in Freiheit leben.